Die Buschklinik (Gesundheitszentrum Jahaly)

Die Buschklinik („Jahaly Health Centre“), die 1991 eröffnet wurde, versorgt inzwischen bis zu 46.000 Patient:innen pro Jahr, ambulant und stationär, und gilt als eine der besten Einrichtungen des Landes.

Seit 2009 ist die Buschklinik von der gambischen Regierung als „Modellklinik“ anerkannt. Die Klinik verfügt über mehrere Behandlungsräume, zwei Krankensäle, eine Entbindungsstation, ein Labor, eine Apotheke sowie einen Krankenwagen für Transport und Verlegung von Patienten. Die integrierte kleine zahnärztliche Behandlungseinheit ist seit November 2019 geschlossen.

Eine 20KW-Solaranlage liefert rund um die Uhr Strom für Licht, elektrische Geräte und eine Wasserpumpe – außergewöhnlich für das ländliche Gambia. In den letzten Jahren wurden Stromleitungen entlang der beiden Landstraßen südlich und nördlich des Gambia-Flusses installiert.

Seit Ende 2017 ist auch Jahaly an das Stromnetz angeschlossen. Allerdings können sich nur wenige Familien einen Stromanschluss leisten. Die Buschklinik wurde im Februar 2019 – 28 Jahre nach der Eröffnung – an das öffentliche Stromnetz angeschlossen.

Die Klinik wird regelmäßig instand gehalten und renoviert. 2013 erhielten die Gebäude neue Dächer, Fliesen, Sanitärinstallationen sowie wartungsarme Türen und Fenster aus Aluminium. Fußböden und Wände sind gefliest. Die Patient:innenbetten sind gemauert und gefliest: das klingt merkwürdig, ist aber leicht zu reinigen und ermöglicht so größtmögliche Hygiene – eine der großen Herausforderungen im Gesundheitssystem Gambias. Eine examinierte gambische Krankenpflegerin und Hebamme leitet die Klinik. Patient:innen bezahlen eine Behandlungsgebühr zwischen 0,25 Euro (Kinder unter fünf Jahre) und 0,50 Euro (Kinder ab 5 Jahre und Erwachsene). Im April 2021 wurde eine pauschale Medikamentengebühr in Höhe von 1,65 Euro eingeführt.

Die Gehälter der Mitarbeitenden sind höher als in vergleichbaren staatlichen Einrichtungen. Allen Mitarbeitenden stellt die Projekthilfe auf dem Klinikgelände eine Wohnung, in der viele mit Ehepartne:in und Kindern leben.

Jeder Patient, der die Buschklinik besucht, durchläuft zuerst den ambulanten Service. Hier werden die Patient:innen untersucht und die weitere Behandlung besprochen. Bei den Erkrankungen handelt es sich zumeist um Malaria, Erkrankungen des Atemtraktes (Bronchitis, Lungenentzündungen), Durchfall- und Hauterkrankungen sowie Schnittverletzungen und Verbrennungen. In der „kalten Jahreszeit“ sind in der Vergangenheit insbesondere kleinere Kinder oft in die offenen Feuerstellen gefallen, die in den Dörfern zum Kochen der Mahlzeiten benutzt werden.

Der stationäre Bereich verfügt über 27 Betten: sechzehn Betten für Erwachsene und elf Betten für Kinder, die in unterschiedlichen Räumlichkeiten untergebracht sind. Kleine Räume dienen der Isolation von Patient:innen oder werden für ruhebedürftige Patient:innen oder für Patient:innen mit sehr schweren Erkrankungen zur Verfügung gestellt: vor allem für Patient:innen, die wegen besonders schwere Ausprägungen von Malaria oder Lungenentzündungen behandelt werden oder umfangreiche Verbrennungen aufweisen. Auch für Patient:innen, die z.B. bei schweren Durchfallerkrankungen Infusionstherapien benötigen, werden diese Betten bereitgestellt