Tag 2, Samstag, 19.03.2011 Etappe von Paris bis nach Zentral-Spanien
Gegen Mitternacht haben wir Paris passiert, bei Nieselregen und stellenweise Nebel.
Die Nacht ging ohne besondere Ereignisse vorüber, bis auf die unbeabsichtigte Entleerung des 2. Tanks vom Auto der Mediencrew um Ulfert, nicht lange nach dem ersten Tankstopp auf der Tour. Der Besatzung war nicht bekannt, dass die Pumpe, die Diesel vom 2. in den 1. Tank pumpt, nur bei leerem 1. Tank benutzt werden darf. Da der erste Tank aber voll war, hat die eingeschaltete Pumpe nach 100 km den gesamten 2. Tankinhalt verloren. Irgendwie irgendwohin… ;-). Wir halten kurz an und klären die Medienleute nach Feststellung der Ursache auf.
Weiter geht’s in Richtung Bordeaux. der Vollmond (na ja, fast Vollmond…) weicht der Morgendämmerung und wir erreichen die dritte Mautstelle kurz vor Bordeaux.
Seit Paris müssen wir keine Autobahngebühren mehr bezahlen. In Frankreich und Spanien unterstützen die Autobahnbetreiber schon seit Jahren unsere Hilfskonvois. Jedoch nur bei Vorzeigen der entsprechenden, vorbereiteten Unterlagen.
Noch an der Mautstelle bei Bordeaux muss Wagen Nr.5 die Haube öffnen. Fahrer Matthias Casper hat festgestellt, dass der Motor im Leerlauf unrund läuft und stark aus dem Auspuff rußt. Die Mechaniker-Crew um Thomas, Klaus und Günther versammelt sich um den Motor. Man prüft Ölstand u.s.w. – jedoch das Problem könnte an mangelnder Kompression liegen. Aber Thomas sagt dazu: „Solange er läuft, läuft er.“
Da wir kein Messgerät dabeihaben, beschließen wir weiter zu fahren und das Auto Nr. 5 zu beobachten. Wir haben inzwischen rund 1.200 km seit Bochum hinter uns. Doch bis jetzt macht sich kein südländisches Wetter bemerkbar. Es sind 10-12 Grad, der Himmel ist bewölkt, und es regnet.
Zum Frühstück halten wir an einer Raststätte kurz vor Biscarosse – ein schicksalhafter Ort für das Team, denn hier war während der letzten Konvoi-Fahrt 2009 der VW-Ambulanzwagen liegen geblieben. Einige Kilometer später, mussten sie nach 9-stündigen Reparaturversuchen einen Nissan Terrano stehen lassen… Dagegen laufen die ersten beiden Tage unserer Tour fast ohne Probleme.
Alle Öl-Stände werden gecheckt. Bei der Weiterfahrt nach dem Verzehr ziemlich teurer Croissants fährt Wagen 1 mit Matthias Ketteler an Bord, hinter Wagen 5 her, um die Auspuffwolke zu begutachten. Thomas meint, das sei „Analyse on the fly“. Er kann aber nichts feststellen.
Am Vormittag passieren wir die Grenze zu Spanien bei San Sebastian. Die bergige Landschaft fasziniert uns. Der Regen hat aufgehört, und mit jeder Stunde steigen die Temperaturen.
Als wir Burgos erreichen, ist es fast sommerlich. Wir können nun unsere Softshells, Fleecejacken und übrige warme Kleidung ablegen.
Kurz nach Valladolid legen wir einen Stopp ein, Fahrerwechsel und Toilettengang. Erneut untersucht die Mechaniker-Crew Wagen 5. Diesmal wird von Thomas Werkzeug ausgepackt. Kurzerhand werden ein Schlauch und zwei Schellen gewechselt, und es kann weiter gehen. Wir hoffen, die Leerlaufprobleme von Auto 5 sind damit erledigt. Matthias Ketteler hat die Arbeiten beobachtet, hält sich jedoch bei den technischen Angelegenheiten heraus. „Keine Ahnung davon. aber wir bleiben zuversichtlich.“
Wir erleben eine wunderschönen Sonnenuntergang: der Himmel ist wolkenlos.Wir haben von Bejar aus einen unglaublichen Ausblick auf die schneebedeckte Sierra Nevada. Alle Autos laufen bis jetzt prima. Die Wartung vor der Reise hat sich gelohnt. Aber werden wir auch den steilen Gebirgszug bezwingen können?
40 Kilometer vor Caceres steht ein leuchtender Vollmond am sternenklaren Himmel.
Am Abend haben wir bei McDonalds in Caseres gegessen. Dort verschickt die Mediencrew über das verfügbare WLan Bilder und Tagesberichte für Facebook und für unsere Homepage. Die Videos müssen wir später verschicken, da sie zu groß sind.
Nach einem Tankstop bemerken wir, dass Wagen Nr. 4 („der Westerwälder“) mächtig qualmt. Wir prüfen den Ölstand und stellen fest, dass – obwohl wir erst vor wenigen 100 km nachgefüllt haben – schon wieder viel Öl fehlt. Unsere Mechaniker (Thomas, Günther und Klaus) untersuchen den Motor, können die genaue Ursache aber nicht bestimmen. Es könnte ein Ölabstreifring vom Kolben sein oder auch eine kaputte Ventildichtung. Der Motor läuft nicht rund und bläst ohne Ende Qualm aus dem Auspuff. Wir beschließen weiterzufahren, nachdem das Öl aufgefüllt ist, und werden die Sache weiter beobachten.
Beunruhigt setzen wir die Nachtfahrt bei kühlen Temperaturen und hellem Vollmond fort. Jedoch mit mehreren Unterbrechungen, da Wagen Nr. 4 weiter jede Menge Öl verbraucht – etwa 1 Liter auf 100 km. Wir halten jetzt jede Stunde an, fahren nur 80-90 km/h und hoffen, es mit schonender Fahrweise bis nach Marokko zu schaffen. Um diese Uhrzeit können wir keine Werkstatt aufsuchen – und morgen ist Sonntag.
Wir wollen die Fähre um 6 Uhr bekommen, aber das wird zunehmend unrealistischer.
Die Stimmung ist leicht gedrückt, wir wollen kein Auto verlieren. Thomas – normalerweise optimistisch veranlagt – sagt: „Ich denke, wir haben eine 50:50 Chance.“

Das Buschtaxi-Schnittmobil bei Nacht…
(Foto: © Ulfert Engelkes)

Nachts beim Schnitt im Buschtaxi: Zigarettenpause…
(Foto: © Ulfert Engelkes)

Tanken nachts in Frankreich…
(Foto: © Dirk Doelle)

Nach dem Tanken nachts in Frankreich…
(Foto: © Dirk Doelle)

Wagen No. 5 („Crew Günther“) mit Günther Steinbrink, Hans Peter Stellmes (l.) und Matthias Casper (r.)
(Foto: © Dirk Doelle)

Was ist nun schon wieder mit Auto No. 5 los?
(Foto: © Dirk Doelle)

Wir filmen uns selbst mit einer GoProHD-Kamera.
(Foto: © Dirk Doelle)

Ölkontrolle beim Buschtaxi.
(Foto: © Dirk Doelle)

Irgendwo in Frankreich: Dirk schläft.
(Foto: © Ulfert Engelkes)

Irgendwo in Frankreich: Patrick schneidet ein Video.
(Foto: © Ulfert Engelkes)

Frühstücken / Autobahnraststätte kurz vor der französisch-spanischen Grenze.
(Foto: © Dirk Doelle)

Frühstück in Frankreich (Frank Roßbach)
(Foto: © Dirk Doelle)

Interview mit Thomas an der Autobahnraststätte kurz vor der französisch-spanischen Grenze.
(Foto: © Dirk Doelle)

Matthias schläft nach durchgefahrener Nacht…
(Foto: © Dirk Doelle)

Auf der Fahrt durch Spanien.
(Foto: © Dirk Doelle)

Immer aktuell: wir posten die Ereignisse der Tour bei Facebook…
(Foto: © Dirk Doelle)

Spanien
(Foto: © Dirk Doelle)

Ein Foto für Fa.Bilstein, einem unserer Sponsoren. Danke, Bilstein!
(Foto: © Dirk Doelle)

Die Mediencrew (Patrick und Ulfert – Dirk macht das Foto) im Buschtaxi. Vorne links der improvisierte Schnittplatz. Ob das hitzebeständig und wüstentauglich ist? …
(Foto: © Dirk Doelle)

Auf der Autobahn in Spanien – hier geht´s rechts ab, denn die Tour 2011 führt nicht über Madrid.
(Foto: © Dirk Doelle)

Luxus im Buschtaxi: eine Sitzbank zum Schlafen…
(Foto: © Dirk Doelle)