Seit dem 16.Juni 2011 sind wir für zwei Wochen in Gambia, um die Solaranlage für unsere neue Modellklinik in Njaba Kunda (ehemals Bochumer Kinderklinik in Gambia) aufzubauen: Matthias Ketteler (Vorstand), Rolf Kuhlemann (Ingenieur der Elektrotechnik) und Vasyl Petrenko (Elektriker).
In diesem Tagebuch berichten wir allen Mitgliedern und Förderern der “Projekthilfe Gambia e.V.” , wie unsere Arbeit konkret aussieht und vermitteln ein Gefühl dafür, wie Entwicklungszusammenarbeit vor Ort tatsächlich stattfindet, welchen Problemen wir begegnen und welche Erfolge wir – hoffentlich – am Ende erzielen.
Tagebuch – Teil 2
Freitag, 24. Juni bis Montag, 27.Juni 2011
Kurzbesuch auf der Baustelle in Njaba Kunda – und: tödliche Gefahren für Schulkinder in Gambia…
05:45 Uhr: Abfahrt vom Projektbüro nach Njaba Kunda. Mit dabei: Peter, unser deutscher Architekt, Omar, der Bauunternehmer, Omar, unser gambischer Fahrer und Matthias Ketteler vom Vorstand der Projekthilfe. Wir erreichen die Fähre in Banjul um 06:30 Uhr. Mit viel Glück und gutem Zureden schaffen wir es auf die erste Fähre. Die Überfahrt dauert 50 Minuten, um 8:00 Uhr sind wir auf der Nordseite des Gambia-Flusses, der „Nordbank“.
09:00 Uhr: Ankunft in Njaba Kunda auf der Baustelle. Der Ort liegt etwa 75 Kilometer vom Fähranleger in Barra entfernt. Der LKW, der gestern fast zehn Stunde an der Fähre in Banjul auf die Überfahrt auf die Nordbank gewartet hatte, ist in der Nacht in Njaba Kunda angekommen und wird gerade entladen.
Nach einer kurzen Besichtigung der Baustelle sprechen wir mit dem Verantwortlichen für den Einsatz der Dorfbevölkerung auf der Baustelle. Die ersten Regenfälle binden die Menschen hier auf ihren Feldern. Wir vereinbaren, dass einige Bauarbeiter Sand und Kies mit unserem LKW zur Baustelle bringen. Wir benötigen acht Ladungen Kies und zehn Ladungen Sand.
Wir beschließen, unseren LKW erst einmal hier in Njaba Kunda zu lassen, damit möglichst schnell Sand und Kies zum Weiterbau zur Verfügung steht. Der Bauunternehmer bietet an, uns am Sonntag einen seiner LKW zu leihen, um die vorinstallierten Gestelle für die Solar-Anlage und das gesamte Material (vorwiegend Batterien und Solar-Panels) nach Njaba Kunda zu bringen.
LKW müssen oft mehrere Tage an den Fähren auf die Überfahrt warten, daher wollen wir den Lkw bereits zwei Tage vorher losfahren lassen.
Mit dem Bauunternehmer besprechen wir, dass insbesondere das Technik-Gebäude u.a. für die Batterien der Solaranlage und die Fläche für die Solar Panels bis Montag fertig gestellt werden. Wir wollen am Dienstag in Njaba Kunda mit dem Aufbau der 6 Kilowatt-Solar-Anlage beginnen.
Wir legen den weiteren Ablauf der Bauarbeiten fest: zunächst sollen alle Gebäude gedeckt werden, danach folgt die Installation von Sanitäranlagen und Elektrik, dann Fenster und Türen und zum Schluss die Fliesen.
Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass jetzt eine genaue und gute Planung unbedingt nötig ist. Die verschiedenen Gewerke müssen zeitlich gut aufeinander abgestimmt werden, um keine weiteren Verzögerungen zu verursachen. Hierfür werden die verschiedenen Handwerker in der kommenden Woche ein Planungsgespräch führen.
11:00 Uhr: gegen Ende unseres kurzen Besuchs auf der Baustelle erhält die Dorfbevölkerung den Auftrag, bis Montag mehrere Bäume in direkter Nähe der Solarfelder zu fällen, damit nicht Schatten die Leistungsfähigkeit der Panels einschränkt.
12:30 Uhr/Barra: Auf dem Rückweg nach Manjai Kunda stehen wir am Fähranleger in Barra. Endlos lange Schlangen PKW und LKW lassen nichts Gutes ahnen. Die Männer im Hafen wollen uns nicht auf die Fähre Richtung Banjul fahren lassen, die gerade angelegt hat. Ein Schreiben der gambischen Behörden, das uns Priorität für die Fähre einräumt, nutzt zunächst nichts. Nur gutes Zureden und das Verteilen von „Geschenken“ durch den Bauunternehmer bewirkt, dass wir als vorletztes Fahrzeug doch noch auf die Fähre kommen.
12:30 Uhr/Projektbüro Manjai Kunda: Zur gleichen Zeit in Manjai Kunda. Rolf hat es geschafft: die kleine Solaranlage für unser Projektbüro – der Test für die große Anlage in Njaba Kunda – ist angeschlossen. Die Lieferfirma aus Deutschland hatte die gesamte Einheit bereits programmiert, so dass Rolf sich darum nicht kümmern musste. Die Solaranlage produziert Strom. Nach kurzem Test ist klar: alles funktioniert.
13:10 Uhr/Barra: Die Fähre legt ab. Hinter uns steht ein afrikanisches Großraumtaxi mit etwa 20 Frauen aus einem Dorf in der Nähe von Njaba Kunda auf der Fähre. Plötzlich entsteht in der Gruppe große Aufregung: einige Frauen fangen an wild zu gestikulieren, andere weinen. Wir erfahren, dass sie gerade erfahren haben, dass ein Auto in ihrem Dorf die Kontrolle verloren hat und acht Schulkinder auf dem Nachhauseweg bei einem Unfall getötet wurden. Die Frauen wissen nicht, welche Kinder unter den Opfern sind – fast alle haben schulpflichtige Kinder und sind in großer Sorge. Spät abends hören wir, dass alleine fünf Kinder aus einer einzigen Familie bei diesem Unfall gestorben sind. Wir merken wieder, wie gering doch unsere eigenen Probleme hier in Gambia sind, auch wenn sie uns gerade tagtäglich beschäftigen.
14:45 Uhr: Ankunft in unserem Projektbüro, unserem „Basislager“, unserem Hauptquartier. Trotz der traurigen Unfallnachricht stoßen wir mit einem Bier auf unseren Erfolg mit der Solaranlage an. Dennoch ist unsere Stimmung nicht so, wie wir es uns gewünscht hätten.
Rolf erklärt noch einmal die Funktionsweise der Solaranlage. Wir schalten verschiedene Geräte an, um zu sehen, ob sie sich den Strom aus unserem Solarnetz holen. Es scheint, dass alles funktioniert. Morgen früh wollen wir checken, wie viel Strom die Batterien über Nacht verbraucht haben und wie ihr Ladezustand ist.
20:00 Uhr: Feierabend nach einem 14-Stunden-Tag.
Samstag, 25. Juni 2011
Es regnet Hunde und Katzen – und: unser LKW in Njaba Kunda fährt sich fest…
08:00 Uhr: Heute wollen wir für die Anlage in Njaba Kunda die Gestelle mit den Solar-Panels vorbereiten, damit wir am Dienstag die Anlage dort gut vorbereitet aufbauen können. Die Batterien der Testanlage des Projektbüros haben ihren nächtlichen Dienst ohne Ausfall geleistet. Wie es scheint, ist alles richtig dimensioniert.
08:30 Uhr: Als wir das Baumaterial zusammen suchen und die Metallsäge einschalten, fängt es heftig an zu regnen. Genauer gesagt: es regnet „Hunde und Katzen“. Wir müssen die Arbeit einstellen und warten auf das Ende der Wassermassen. Nach einer Dreiviertelstunde lässt der Regen zwar nach – aber es regnet pausenlos weiter, drei lange Stunden. Wir bauen die Säge ab und unter einem Vordach wieder auf und beginnen mit der Arbeit. Wir müssen insgesamt sieben Gestelle vorbereiten.
10:00 Uhr: die nächste Hiobsbotschaft. Unser Lkw hat sich beim Transport von Sand und Kies in Njaba Kunda festgefahren und lässt sich nicht mehr starten. Nur drei Ladungen Sand hatte er bis dahin zur Baustelle gebracht…. Wir versuchen per Telefon, vor Ort einen Trecker anzumieten, um den LKW herauszuziehen. Wir hoffen, dass der LKW-Fahrer die Kupplung nicht verschmort hat und warten auf weitere Nachrichten.
Rolf schließt unterdessen mit Hilfe von zwei Elektrikern die Solar-Panels der alten Solaranlage an. Damit können wir tagsüber noch mehr Strom produzieren. Immer wieder checkt er die einzelnen Angaben auf den Displays. Wir sind zufrieden mit der Anlage.
16:30 Uhr: Omar, der Bauunternehmer, erscheint im Projektbüro. Er muss noch andere Baumaterialien von unserem Projektbüro nach Njaba Kunda transportieren. Aber heute ist „Cleaning Day“: alle Gambianer sind einmal im Monat an diesem Tag aufgefordert, zwischen 09:00 und 13.00 Uhr ihre Grundstücke zu säubern. Alle Geschäfte sind in dieser Zeit geschlossen und der komplette private PKW-/LKW-Verkehr ist untersagt. Dieses Verbot wird von Polizei und Militär streng kontrolliert. Das Baumaterial kann daher erst am Montagmorgen abtransportiert werden. Also wird der LKW erst am Montag gegen 08:30 Uhr beladen. Wir sind mal wieder fremd bestimmt.
16:45 Uhr: wir bekommen Nachricht von unserem LKW. Wie es scheint, ist die Kupplung kaputt. Der Fahrer hat wohl versucht, den Wagen – nachdem er ihn festgefahren hatte – immer wieder aus eigener Kraft aus der „Falle“ zu befreien. Dabei scheint er die Kupplung verbrannt zu haben.
Das heißt für uns: Abschleppwagen besorgen und den Lkw in eine Werkstatt bringen. Neben den Kosten natürlich eine Aktion, mit der wir viel Zeit verlieren – unnötig wie ein Kropf. Wir wollen gar nicht daran denken, wie schwierig es ist, hier in Gambia eine geeignete Kupplung aufzutreiben. Kommentar des deutschen Architekten: „ Ach Du S……….!“
Der Bauunternehmer schlägt vor, dass Matthias seinen Aufenthalt in Gambia um eine Woche verlängert, da noch sehr viele Dinge organisiert werden müssen und seine Anwesenheit hier vor Ort eigentlich unbedingt erforderlich ist. Begeisterung stellt sich für diesen Vorschlag nicht ein. Wir wollen versuchen, alles in der vorgesehenen Zeit bis zum Ende nächster Woche zu organisieren.
19:30 Uhr: die meisten Panels sind in die neue Solar-Anlage für Njaba Kunda integriert, aber nicht alle Gestelle sind fertig geworden. Morgen, Sonntag, also auf ein Neues: wir müssen noch vier weitere Gestelle aufbauen. Vierzehn haben wir in zwölf Arbeitsstunden heute geschafft. Immerhin.
Sonntag, 26. Juni 2011
Ein ruhiger Sonntag…
Wir schaffen die vier Füße für die sieben Gestelle sowie alle Seitenverstärkungen innerhalb von vier Stunden.
Verdiente Pause am Sonntag: Vasyl fährt zum Baden an den schönen Atlantik-Strand, Rolf und Matthias gucken in einem Restaurant Formel 1. Wie üblich erhält man hier – fernab des touristischen Trubels – die neuesten Informationen über Land und Leute. Oft knüpfen wir hier Kontakte oder bekommen hilfreiche Hinweise, bei welchen Problemen wir uns an wen wenden könnten.
Matthias telefoniert mit Omar, dem Bauunternehmer, und lässt sich noch einmal bestätigen, dass der LKW morgen früh wirklich kommt. Um 08:00 Uhr. Versprochen! Wir vereinbaren, dass Omars LKW auf der Rückfahrt von Njaba Kunda unseren LKW abgeschleppt. Ein Problem weniger.
Gegen 17:00 Uhr entfernen wir alle zusammen die unzähligen kleinen Aluminiumsplitter auf unserem Grundstück – Überreste unserer tagelangen Sägerei an den Solar-Gestellen. Abends sind wir bei libanesischen Freunden eingeladen, tauschen Neuigkeiten aus und knüpfen Kontakte.
Alles in allem ein ruhiger Sonntag,. Für morgen ist alles vorbereitet. Der LKW kann kommen.
Montag, 27. Juni 2011
Die Solaranlage für Njaba Kunda wird verladen – und: wie schaffen wir den Trecker nach Jahaly?
08:30 Uhr: wir warten auf den LKW.
08:45 Uhr: wir rufen den Bauunternehmer an: der LKW wird gerade mit Holz beladen.
Projektmanager Bakary Kinteh informiert uns, dass er zu einem dreitägigen Workshop eingeladen ist. Bei dem Workshop geht es um den Umgang mit HIV-/Aids-Patienten sowie um die Sensibilisierung der ländlichen Bevölkerung für dieses Thema.
Wir erstellen eine Liste mit Materialien, die wir nach Njaba Kunda mitnehmen müssen – vor allem Werkzeug.
09:15 Uhr: erneuter Anruf beim Bauunternehmer: der LKW wird in einer halben Stunde bei uns am Projektbüro sein. Rolf und Matthias nutzen die Zeit, um noch fehlendes Elektromaterial einzukaufen. Als wir zurückkommen, ist der LKW immer noch nicht da.
Seit 08:30 Uhr versucht Matthias, den holländischen Werkstattbesitzer zu erreichen. Auch das ganze Wochenende hat das nicht geklappt. Besonders nach heftigen Regenfällen bricht oft das Handynetz zusammen. Wir müssen mit ihm unbedingt über die Reparatur unseres LKW sprechen. Der Fahrer hatte den LKW am Samstag in Njaba Kunda festgefahren und dabei die Kupplung verschlissen. Außerdem wollen wir wissen, wann endlich der neue Motor in unseren Trecker eingebaut wird . Die Dorfbevölkerung in Jahaly wartet händeringend auf den Trecker mitsamt Anhänger. Beides muss so schnell wie möglich nach Jahaly.
11:00 Uhr: wir beschließen, dass Matthias zur Werkstatt fährt, um die Angelegenheit persönlich zu besprechen. Rolf soll warten, um den LKW mit einigen Helfern zu beladen – wenn er dann endlich kommt.
11:20 Uhr: Matthias findet den Werkstattleiter in seiner Werkstatt: er hatte sein Handy auf lautlos gestellt. Es liegt also nicht immer nur am Regen. Der Holländer lacht, als Matthias ihm von der kaputten LKW-Kupplung berichtet. Immerhin habe der LKW fünf Tage gehalten, sagt er. Leider waren es nur zwei Tage, korrigiert Matthias. Glück im Unglück: es ist kein Problem, eine neue Kupplung für den LKW zu besorgen. Bei all den Schwierigkeiten hätte es uns gerade noch gefehlt, eine neue Kupplung aus Deutschland kommen lassen zu müssen. Der Holländer ist bereit, sich sofort nach der Rückkehr des Pannen-LKW um den Einbau einer neuen Kupplung zu kümmern.
Am Mittwoch soll der Motor für den Trecker eingebaut und die neue Anhänger-Deichsel befestigt werden: dafür sind vorher noch einige Schweißarbeiten nötig.
Ein neues Problem muss gelöst werden: wie soll der Trecker mit dem neuen Motor nach Jahaly kommen? 270 Kilometer sind es bis Jahaly: eine vierzehn- bis sechzehnstündige Fahrt Non-Stop über die Landstraße würde der Motor nicht überleben. Der Motor muss sich erst langsam an die Belastungen gewöhnen. Doch der Holländer – der im Übrigen selbst eigene kleinere Projekte organisiert und insofern der Entwicklungshilfe sehr positiv gegenübersteht – hat schon die Lösung für das Problem: ein befreundeter Transportunternehmer ist bereit, Trecker und Anhänger mit seinem großen LKW nach Jahaly zu bringen. Kosten: etwa 400 Euro. Und so wird es gemacht. Ende dieser Woche oder Anfang nächster Woche wird der Trecker wieder zurück in Jahaly sein.
12:00 Uhr: mit dreieinhalbstündiger Verspätung trifft der LKW des Bauunternehmers endlich ein. Sorgfältig verschnürt Rolf Solar-Panels und Batterien. Nichts darf wackeln oder umfallen, sonst ist die ganze Aktion in Gefahr. Auf gambischen Straßen ist immer wieder mit Schlaglöchern zu rechnen. Also müssen ganz besonders die wertvollen Solar-Panels auch gegen Erschütterungen geschützt werden.
Fast die gesamte Solaranlage und weiteres Baumaterial passt auf den LKW. Den Rest verstauen wir in unseren zwei Projektwagen. Zusätzlichen schützen wir die empfindlichen elektronischen Bauteile der Solaranlage mit einer großen Plastikplane gegen Regen.
Der Fahrer des LKW sagt, er wisse nichts davon, dass er auf der Rückfahrt unseren Pannen-LKW abschleppen soll. Glücklicherweise erscheint der Bauunternehmer, der dies noch klären kann.
Von der ursprünglichen Idee, beide LKW mit einer Schleppstange zu verbinden, müssen wir uns verabschieden: der LKW des Bauunternehmers hat keine Befestigungsmöglichkeit dafür. Also kramt Rolf aus unserem Lager Abschleppseile von unserem letzten Hilfskonvoi hervor. Damit sollte es funktionieren.
14:00 Uhr: der beladene Lkw verlässt unser Grundstück. Einer unser Projekt-Mitarbeiter begleitet ihn. Unser Projekt-Fahrer kehrt aus der Hauptstadt zurück. Er hat die offiziellen Begleitschreiben besorgt, die den beiden Projektwagen bei der Abfertigung an der Fähre Priorität einräumen.
Per Telefon buchen wir vier Doppelzimmer in einem einfachen afrikanischen Hotel vierzig Kilometer von Njaba Kunda entfernt. Wir würden dort sogar auch spät in der Nacht noch etwas zu essen bekommen. Der Koch sei „stand by“, erfahren wir.
Mit dem Bauunternehmer besprechen wir die nächsten Schritte. Er schickt morgen einen Maurer und einen Zimmermann: gemeinsam mit Peter, unserem Architekten, wollen sie einen Prototypen für die Klinik-Betten bauen. Unsere Idee ist es, alle Betten der Klinik zu mauern und zu fliesen, so dass sie einfach sauber zu halten sind. Das Baumaterial für den Bett-Prototyp müssen wir heute noch besorgen.
14:30 Uhr: Architekt Peter, Rolf und Matthias machen sich Gedanken, wie die Matratze auf einem gemauerten und gefliesten Bett befestigen werden könnte. Vielleicht mit den noch vorhandenen Aluminium-L-Profilen von den Gestellen der Solaranlage? Die L-Profile einfach an den vier Ecken der Betten einarbeiten und dann die Matratze dort einlegen? Wir diskutieren Pro und Contra verschiedener Befestigungstechniken: wir wollen diese Ecken nicht festschrauben, sondern einbetonieren.
Rolf baut einen Prototyp dieser Bett-Ecke: alle sind der Meinung, dass es funktioniert.
Omar, unser Fahrer, besorgt mit einem kleinen Hänger für den Betten-Bau Kies und Baustahl. Zement und Sand sind noch ausreichend vorhanden.
17:00 Uhr: Der Elektriker kommt vorbei. Er kontrolliert das Elektro-Material für den Aufbau der Solaranlage in Njaba Kunda. Ihm fällt auf, dass noch zwei Sicherungen fehlen und lässt sie nachliefern. Einer seiner Mitarbeiter wird uns nach Njaba Kunda begleiten. Dort soll ihm die gesamte Solaranlage erklärt werden, damit er später Wartungsarbeiten durchführen kann.
Wir packen unsere Reisetaschen in die Projektwagen – außerdem noch fünfzig (!) Liter Wasser. Morgen früh wollen wir ohne weitere Verzögerungen aufbrechen.
19:00 Uhr: Omar, der Bauunternehmer, kommt noch einmal vorbei. Der Material-LKW steht schon an der Fähre, sagt er, und wird heute Abend noch auf die Nordbank übersetzen. Unser größtes Problem scheint behoben: wenn wir morgen auf der Baustelle in Njaba Kunda ankommen, wird das Material schon dort sein.
Um 05:30 Uhr wollen wir abfahren. Eine Stunde vor dem Ablegen der ersten Fähre müssen wir in Banjul sein. Sonst nutzen unsere Begleitschreiben nichts. Wir müssen die erste Fähre erreichen.
Wir, das sind Rolf, Vasyl, Matthias, Fahrer Omar, Zimmermann Yayah, ein weiterer Mitarbeiter – Amadou – sowie ein Elektriker, also insgesamt sieben Personen. Mit dem Maurer, der den LKW begleitet, sind wir zu acht. Wir hoffen, die Solaranlage schnell aufbauen zu können. Sollte uns das gelingen, wollen wir noch nach Jahaly zur Buschklinik fahren und uns dort um die Lehm-Öfen kümmern – unser neuestes Projekt…
Fortsetzung folgt…
27.06.2011 mk/ue
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