Die beiden gemeinnützigen Vereine Projekthilfe Gambia e.V. (Hattingen) und Riverboat Doctors International e.V. (Ganderkesee) vereinbaren eine enge Zusammenarbeit in Gambia. Zum 01.02.2017 übernimmt der Partnerverein der Projekthilfe in Gambia, Project Aid The Gambia, Management und Betrieb des Gesundheitszentrums Buniadu der Riverboat Doctors für zunächst sechs Monate. Durch die Kooperation mit der Projekthilfe kann das Health Centre, das seit November 2016 geschlossen ist und zuvor monatlich etwa eintausend Patienten versorgte, wieder geöffnet werden.
Große Erleichterung beim Vorstand der Riverboat Doctors International e.V.: das Health Centre Buniadu, ein Gesundheitszentrum am Nordufer des Gambia-Flusses, kann Anfang Februar 2017 den Betrieb wieder aufnehmen. Project Aid The Gambia, das seit 1991 im Dorf Jahaly am Südufer des Flusses für die Projekthilfe Gambia die Buschklinik Hattingen betreibt, übernimmt Management, Verwaltung und Betrieb der Gesundheitsstation Buniadu für zunächst sechs Monate.
Die Gesundheitsstation Buniadu, die ausschließlich mit Spendenmitteln der Riverboat Doctors finanziert wird, hatte ihre Arbeit Anfang November 2016 eingestellt. Eine deutsche Krankenschwester, die das Projekt seit vielen Jahren mit großem persönlichen Engagement geleitet hatte, hatte ihre Arbeit vor Ort aus gesundheitlichen Gründen beenden müssen.
„Wir hatten die Befürchtung, alles zu verlieren“, sagt Christian Göken, erster Vorsitzender der Riverboat Doctors, „der Verein seine Gesundheitsstation, unsere gambisches Personal seine Arbeit und unsere Patienten ihre Gesundheitsversorgung.“
Die Projekthilfe und ihre gambische Partnerorganisation, Project Aid The Gambia, waren bereit zu helfen und übernehmen jetzt den Betrieb des Health Centre Buniadu.
„Auch die gambischen Behörden begrüßen diese Entscheidung“, sagt Matthias Ketteler, Mit-Gründer und Vorstandsmitglied der Projekthilfe. „Alle Beteiligten profitieren jetzt von der über 30-jährigen Erfahrung der Projekthilfe mit Gesundheitsprojekten in Gambia.“
Eine Krankenschwester/Hebamme für das Gesundheitszentrum ist bereits gefunden und nimmt ihre Arbeit in Buniadu Anfang Februar auf. Die Arbeitsverträge von sieben Hilfskrankenschwestern, zwei Reinigungskräften sowie zwei Wachleuten wurden verlängert.
Project Aid The Gambia übernimmt für das Health Centre Buniadu, das erst kürzlich komplett renoviert wurde, die Projektbetreuung. Gehaltsstruktur, Preisgestaltung (Patientengebühren und kostenlose Medikamentenausgabe) und Buchhaltung sowie die Kommunikation mit dem deutschen Träger werden an das System der Projekthilfe angepasst.
„Die Arbeit unseres dreiköpfigen Managementteams im Projektbüro ist inzwischen so gut eingespielt, dass wir die zusätzliche Aufgaben zur Zufriedenheit der Spender und Förderer in Deutschland übernehmen können“, sagt Famara Fatty, Projektmanager der Partnerorganisation der Projekthilfe in Gambia.
Alle Kosten, die für den Betrieb und das Management des Health Centre Buniadu entstehen, werden von Riverboat Doctors International e.V. getragen. Die Vorstände der beiden Vereine erhoffen sich zudem Kostenreduzierungen durch das gemeinsame Management der Projekte, zum Beispiel beim Einkauf von Medikamenten, durch Personalaustausch und gemeinsame Fortbildungen.
Foto: Christian Göken, 1. Vorsitzender Riverboat Doctots International e.V., Ramatoulie Saidykhan, Hebamme/Krankenschwester Health Centre Buniadu, und Famara Fatty, Projektmanager Project Aid The Gambia
über Riverboat Doctors International e.V.
Der als gemeinnützig anerkannte Verein Riverboat Doctors International e.V. wurde 2004 gegründet und hat seinen Sitz in Ganderkesee/Niedersachsen. Seit 2007 betreibt der Verein ein Gesundheitszentrum für ambulante Versorgung im Dorf Buniadu auf der Nordseite des Flusses Gambia, das „Buniadu Health Centre“. Das Team des Gesundheitszentrums besteht aus zwölf einheimischen Mitarbeitern inklusive einer ausgebildeten Krankenschwester/Hebamme. Regelmäßige personelle Unterstützung bekommt das Team vor Ort durch Freiwillige (Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, sowie Handwerker) aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Täglich finden etwa 70 ambulante Behandlungen statt, ein Großteil davon Kinder. Infektionskrankheiten, Malaria, Wurmerkrankungen, Verbrennungen und Unfälle aller Art werden behandelt, zunehmend auch chronische Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck. Zusätzlich werden in Zusammenarbeit mit einheimischen Fachkräften Aufklärungskurse in den Bereichen Ernährung und Hygiene angeboten. Vorstand und Mitglieder des Vereins in Deutschland arbeiten ehrenamtlich. Das Health Centre Buniadu verfügt seit 2011 über eine Wasserversorgung und eine Solaranlage.
Weitere Informationen:
Homepage: www.rdi-ev.de
Facebook: www.facebook.com/riverboatdoctors