In Kooperation mit der Projekthilfe Gambia e.V. hat die Organisation Friedensdorf International erneut sieben schwer kranke Kinder aus Gambia zur medizinischen Behandlung nach Deutschland gebracht. Am Montag, 19.10.2015, reisten die Kinder in Begleitung des Einsatzteams des Friedensdorf von Banjul über Brüssel ins Friedensdorf nach Oberhausen. Die Krankheiten/Verletzungen der Kinder können in Gambia nicht behandelt werden.
Am Freitag, 16.10.2015, waren die Friedensdorf-Mitarbeiter Maria Tinnefeld und der Mediziner Tobias Bexten in Gambia angekommen. Sie brachten fünf Kinder von ihrer medizinischen Behandlung zurück nach Hause. Am Flughafen in Banjul wurden sie von den Eltern der Kinder, unserem Projektmanager Famara Fatty und Dr. Hassan Azadeh in Empfang genommen. Das Friedensdorf-Einsatzteam berichtete den Familien über den genauen Verlauf der medizinischen Behandlung in Deutschland. Auch wurde ihnen erklärt, wie wichtig eine medizinische Nachsorge für die Kinder ist: Krankengymnastik, Medikamente oder die Pflege der orthopädischen Hilfsmittel. Die Kinder zeigten ihren Eltern stolz die Tasche mit Kleidung und Spielsachen, die sie im Friedensdorf zum Abschied bekommen hatten.
Am Samstag, 17.10.2015, besichtigte das Friedensdorf-Team zwei staatliche Gesundheitszentren der Küstenregion.
Maria Tinnefeld und Tobias Bexten waren erschrocken über die Bedingungen, die sie dort vorfanden: teilweise müssen sich die Patienten dort zu dritt oder viert ein Bett teilen. Medikamente sind nicht vorhanden. Patienten müssen sich notwendige Medikamente selber kaufen. Umso mehr bewunderten sie den Tatendrang und die Arbeit der Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die nicht resignieren und es trotz der widrigen Bedingungen schaffen, dass es für viele Patienten zumindest eine Überlebenschance gibt.
Anschließend wurden die sieben Kinder untersucht und registriert, die das Friedensdorf-Team zur medizinischen Behandlung mit nach Deutschland nehmen wird. Die Projekthilfe hatte für die Kinder Arztberichte, Reisepässe, Visa und Flugtickets organisiert.
Ein Vater trug seinen behinderten Sohn auf dem Rücken zu unserem Projektbüro, wo die Untersuchungen stattfanden. Er kam mit der Hoffnung, dass das Friedensdorf seinem Jungen mit einer Operation in Deutschland helfen könnte. Leider ist das in diesem speziellen Fall nicht möglich. Trotzdem waren Vater und Sohn nicht total enttäuscht: sie bekamen von der Projekthilfe einen Rollstuhl geschenkt, der den Alltag des Jungen erheblich erleichtern wird.
Am Sonntag, 18.10.2015, trafen die Friedensdorf-Mitarbeiter Kinder, die seit 2012 zur medizinischen Behandlung in Deutschland waren. Allen geht es gut, die meisten gehen inzwischen zur Schule. Ein Vater sagte, dass er immer noch glaubt zu träumen und es nicht fassen kann, dass sein Sohn jetzt gesund ist. Die Kinder selber erkundigten sich nach ihren Freunden im Friedensdorf und gaben „Post“ für ihre Freunde aus Angola mit. Diese Briefe werden vom Friedensdorf selbstverständlich weitergeleitet.
Am Dienstag, 20.10.2015, sind die Kinder nach einer langen nächtlichen Reise gut im Friedensdorf angekommen. Dort werden sie zusammen mit vielen Kindern aus der ganzen Welt betreut, bis ihre medizinische Behandlung abgeschlossen ist und sie nach Hause zurückkehren können.